Am Wochenende habe ich meine erste kleine Reise unternommen und Franzi und Hannah, ebenfalls Freiwillige, in dem kleinen Dorf Djekotoe besucht.
Von Lomé bin ich mit einem Trotro bis nach Vogan gefahren, einer mittelgroßen Stadt in der Region Maritime. Trotros sind Kleinbusse, die zwischen verschiedenen Städten hin und her pendeln und deren Maximalpersonenzahl gerne mal übersehen wird. So saßen 24 Personen und ein paar Hühner eingequetscht im Bustaxi. Trotro sind hier ein beliebtes Fortbewegungsmittel, denn sie fahren fast überall hin und sind günstig. Die Fahrt von 1 1/2 Stunden hat mich ca 2€ gekostet.
In Vogan angekommen habe ich erst mal 10 Motofahrer und 5 Verkäufer vertreiben müssen, einen Heiratsantrag ausschlagen müssen und dann haben mich auch schon Franzi, Hannah und ihr Mentor Sam abgeholt. Gemeinsam sind wir dann auf den Markt von Vogan. Dieser findet jeden Freitagnachmittag statt und bietet alles, was man sich so vorstellen kann. Aber seht selbst:
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Der Ziegenmarkt. Hier hats gerochen wie im Streichelzoo.
Auf dem Markt wird allerhand frisches Gemüse und auch Obst verkauft.
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Sogar eine kleine Fetischabteilung hat der Markt zu bieten. Hier gibt es Tierschädel, getrocknete Tierhaut, Felle, Geweihe und geschnitzte Figuren zu kaufen. Diese Gegenstände werden alle im Voodoo-Kult verwendet.
Fisch gibt es auch in allen möglichen Formen zu kaufen. Hier sieht man getrockneten, vorportionierten Fisch, bereit zum Kauf. Ihr könnt euch nicht vorstellen was für ein Geruch bei 30°Grad über der Fischabteilung liegt.
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Außerdem kann man Stoffe, Schmuck, Souvenirs, Lebensmittel, Elektorgeräte, Kleidung, Haushaltsartikel, Musikinstrumente, Bastmatten, geschlachtete Schweine (...) auf dem Markt erwerben.
Nach unserm Marktbesuch haben wir uns einem leckeren Essen und gekühlten Getränken in einer Bar gestärkt und sind dann mit dem Moto durch die Pampa ca 20 Minuten ins Dorf Djekotoe gefahren. Die Mädels wohnen hier in einem kleinen Haus ohne Storm und fließend Wasser. Das muss aber nicht unbedingt zum Problem werden, wie ich selber an diesem Wochenende festgestellt habe. Es gibt ja Taschenlampen und Wasser kann man am örtlichen Brunnen pumpen.
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Auf dem Weg zum Brunnen, der vor dem Dorf liegt.
Kinder am Dorfbrunnen.
Der Brunnen wurde erst vor 5 Jahren neu gebaut und liefert so sauberes Wasser, das die Dorfbewohner es trinken können. Der deutsche Magen ist dann doch etwas empfindlicher und verträgt nur abgepacktes Wasser.
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So wachsen Ananasse...
... und so Papyas, die sich hier zu meiner absoluten Lieblingsfrucht etabliert haben.
Allgemein sind die Früchte hier tausend mal leckerer, saftiger und süßer als das halbreife Obst aus dem heimischen Supermarkt.
Im Dorf wird der Voodoo-Kult gelebt und man findet einige Figuren, Altare und Voodoobäume, wie diesen hier.
Auf dem Dorfplatz fand ein Fest anlässlich einer Beerdigung statt. Acht Wochen nach einer Beerdigung versammelt sich das Dorf noch einmal zum gemeinsamen tanzen und musizieren.
Kleiner Nachmittagssnack:
Frische Kokosnuss
Bei frischen Kokosnüssen ist das weiße Fruchtfleisch noch ganz weich und glibbrig und kann ausgelöffelt werden. Erst wenn die Kokosnuss alt und getrocknet ist, wird das Fruchtfleisch hart, so wie wir Kokosnüsse in Deutschland kennen.
Wasser auf dem Kopf tragen.
Ich bekam nur den Kindereimer mit gerade mal 10 Litern, die Frauen im Dorf tragen gerne mal 30 Liter auf dem Kopf.
Das Gewicht geht eigentlich gut, das Problem ist nur das Ausbalancieren des Eimers.
Die süßen Nachbarskinder Tina und Clecle, die uns täglich besucht haben und immer für Action sorgen.
Mittagessen kochen auf der Terasse vor dem Haus.
Unser leckeres Abschiedsessen am Sonntagmittag.
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Zum Nachtisch gabs Ananas.
Ich wünsche jedem einmal den Geschmack solcher fruchtiger Ananas im Mund schmecken zu dürfen. So eine Geschmacksexplosion muss man einfach mal erlebt haben.
Ich habe das Wochenende im ruhigen und idyllischen Djekotoe sehr genossen und es war eine willkommene Abwechslung zum lauten und dreckigen Lomé. Außerdem sind Fanzi und Hannah super Gastgeber und wir hatten sehr viel Spaß und wollen das Wochenende bald wiederholen.
Wer mehr über die Mädels, ihr Leben auf dem Dorf und ihre Arbeit im Kindergarten erfahren möchte, darf gerne auf ihrem Blog vorbei schauen: http://projekt-togo.blogspot.com/
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