Montag, 22. September 2014

Drei Wochen lang Samstag

Hallo ihr Lieben, ihr fragt euch bestimmt was ich hier in Togo den ganzen Tag so treibe. Leider bin ich zur Zeit nicht so aktiv. Weil die Schule hier erst am 29. September anfängt, habe ich hier erst mal vier Wochen Leerlauf, jetzt nur noch eine. Die viele freie Zeit ist zwar gut zum eingewöhnen, trotzdem kommt öfters Langeweile auf. Irgendwie ist jeder Tag ein bisschen wie ein Samstag - deshalb auch der Titel dieses Posts. In bisschen aktiv sein und ein bisschen chillen.
Ich stehe jeden Morgen so gegen 8 Uhr auf, dann ist es einfach zu hell und zu laut zum Weiterschlafen. Nach einer kalten Dusche und einem kleinen Frühstück fege ich immer meine Wohnung aus. Der Boden draußen ist ziemlich sandig, deshalb trägt man hier einiges an Dreck mit rein. Danach lerne ich immer Französisch. Da mache ich immer ein paar Übungen und versuche mir neue, nützliche Vokabeln einzuprägen. Die Dauer meiner Lerneinheit hängt immer ein bisschen von meiner Motivation ab. Im Laufe des Vormittags kommt meistens auch mein Mentor vorbei. Manchmal unternehmen wir dann was (z.B. den Schulweg ablaufen, damit ich die Schule dann auch alleine finde) oder wir sitzen in meiner Wohnung und unterhalten uns.
Zwischen 12 und 13 Uhr gibt es dann immer Mittagessen. Anschließend mache ich dann immer eine Mittagspause, in der ich schlafe, lese oder Musik höre. Manchmal hält die Mittagspause auch bis zum Abendessen an. Wenn nicht, dann gehe ich mit meinem Gastvater spatzieren ("Sport machen") oder ich spiele mit meinen Gastgeschwistern.
Um 19 Uhr gibt es dann Abendessen, das von der ganzen Familie vor dem Fernseher eingenommen wird. Meine Gastfamilie fährt nämlich total auf Soaps ab. Da gibt es zum einen die mexikanische Soap "Triunfu d' Amour", die ziemliche Ähnlichkeit mit GZSZ hat. Des weiteren gibt es eine indische Variante "India - a Love Story", da wird eigentlich nur geheult. Dann gibt es noch eine kongolesische Soap "Princesse Eka", hier bekriegen sich ständig Männer in Lendenschurz irgendwo im Dschungel und die Prinzessin Eka selbst sitzt meistens beleidigt in der Ecke. Um das internationale Aufgebot komlett zu machen gibt es auch noch eine chinsische Soap. Da wird ziemlich viel gestritten, und dann reden die so schnell, dass man sich nie ganz sicher ist, ob da jetzt gerade Französisch oder Chinesisch gesprochen wird. Ich finde die Soaps eigentlich ganz amüsant und sie helfen mir auch beim Französisch lernen, auch wenn ich nicht alles verstehe.
Der restliche Abend gestaltet sich dann wie folgt; wenn meine Internetverbindung es zulässt, checke ich meine Mails und tausche mich mit meinen Lieben zu Hause via Facebook aus. Ansonsten lese ich und schreibe die Inhalte meines ereignisreichen Tages in meinem Tagebuch nieder. So kann ich den Tag noch mal Revue passieren lassen und die Erlebnisse reflektieren. Zwischen 22 und 23 Uhr geht dann das Licht aus und ich entschwinde unter dem Moskitonetz ins Reich der Träume.
Hier noch ein paar Fotos der letzten Tage:


Französisch lernen...


Zwei mal pro Woche wird Wäsche gewaschen - natürlich von Hand.


Kleine Bastelstunde um meine Wohnung zu verschönern.


Ergebnis: Mobile mit gesammeltem Strandgut.



Der erste Sonnenbrand unter togolesischer Sonne - Juhuu!


Hab mir 'ne neue Hose beim Schneider machen lassen.

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