Dienstag, 23. Dezember 2014

Weihnachtsstimmung bei 34° C !?

Ho, ho, ho! In diesem Blogeintrag möchte ich euch ein paar Eindrücke vermitteln, wie ich die Adventszeit verbracht habe, wie die Togolesen Weihnachten feiern und wie bei 34 ° C Weihnachtsstimmung aufkommt... oder auch nicht.
Um ein bisschen in weihnachtliche Stimmung zu kommen habe ich meine Wohnung weihnachtlich dekoriert. Dank dem Päckchen von meiner lieben Mama, das pünktlich zum ersten Dezember ankam, hatte ich sogar einen Mini-Weihnachtsbaum mit batteriebetriebener Mini-Licherkette. Außerdem waren auch gleich zwei Adventskalender im Paket. Einmal eine Postkarte mit einem Bildchen für jeden Tag und eine Talettenpackung mit 24 Smarties drin.




 Auch das Wohnzimmer wurde durch einen Adventskalender geschmückt, den meine Mitfreiwillige Maren und ich uns gegenseitig gefüllt haben, sodass wir abwechselnd ein Türchen aufmachen durften. Die Bonbons haben den Temperaturen aber leider nicht stand gehalten und sind noch im Adventskalender geschmolzen, wodurch es eher eine klebrige Überraschung wurde.

Auf dem Grand Maché in Lomé gab es eine ganze Gasse voller Weihnachtsschmuck. Der Trend geht hier eher zu bunt, schrill, glitzernd und blinkend. Die Tannenbäume sind aus Plastik und und mit Kunstschnee bedenkt, versteht sich von selbst... Es ist wirklich ein ziemlich komisches Gefühl in Top und kurzer Hose über den "Weihnachtsmarkt" zu schlendern. Aber auch mal schön, sich keine tauben Zehen zu holen!












Im großen Supermarché gibt es sogar Schokoweihnachtsmänner im Kühlregal! Einen haben wir uns dann gegönnt und als wir ihn 20 Minuten später Zuhause vernaschen wollten, war er bereits fast geschmolzen. Wir haben ihn uns trotzdem schmecken lassen! Der Supermarché ist auch richtig schön kitschig dekoriert und man kann dort außer Weihnachtsdeko auch Adventskalender, Lindor-Schokolade und vieles anderes kaufen. Faschigs- und Osterdeko steht übrigens auch schon im Regal...






Ehrlich gesagt muss ich zugeben, dass ich mich noch kein Stückchen weihnachtlich fühle. Für mich ist eigentlich seit vier Monaten August und wenn die Datumsanzeige von meinem Handy Dezember anzeigt, muss ich immer grinsen, weil es sich einfach so überhaupt nicht nach Dezember anfühlt.
Wir haben in der Schule zwar Weihnachtslieder im Englischunterricht gesungen (Holy Night, Silet Night und Ihr Kinderlein kommet mit englischem Text) und aus TV und Radio dudelt auch ständig Weihnachtsmusik, aber für Weihnachtsstimmung gehört für mich einfach der deutsche Winter dazu (den ich übrigens im Moment nicht vermisse).
Ich habe auch das Gefühl, das Weihnachten in Togo kein so besonders großes Fest ist. Außer blinkenden Lichterketten an diversen Laternen und Bäumen und ständiger Beschallung durch Christmas Hits merkt man nicht, dass das Weihnachtsfest naht. Die Leute sind alle so wie immer, und bis jetzt hat mir auch noch niemand schöne Weihnachten gewünscht. Das finde ich aber nicht weiter schlimm, ich habe mich eher darauf eingestellt dass Weihnachten für mich dieses Jahr ausfällt. Und so kann ich auch schnell den ein oder anderen wehmütigen Gedanken an meine Familie, den Weihnachtsbaum und das Weihnachtsessen schnell verdrängen.
In Togo wird Weihnachten nur am 25. Dezember gefeiert. Vormittags werden wir gemeinsam das Essen zubereiten und Mittags wird dann gut gegessen, getrunken und gefeiert. Ich bin schon sehr gepannt wie das wird und freue mich auch darauf, denk Tag mit meiner Gastfamilie verbringen zu dürfen.





Ansonsten ist es hier gerade ziemlich heiß, denn vor einigen Wochen hat nun endgültig die Trockenzeit angefangen und seit dem hat es auch keinen Tropfen geregnet. Die Luft ist trotzdem noch relativ feucht, was am gemäßigten Klima durch den Atlantik liegt. Zur Trockenzeit gehört hier auch der Harmattan. Das ist ein kontinentales Windsystem Nordafrikas, das durch Wüstenstaub- und Sand oft für schlechte Sicht sorgt und in Westafrika typisch für die Trockenzeit ist.






Ein Nachmittag am Strand von Lomé.

Die Weihnachtsferien habe ich bis jetzt eher mit einem Korrigier-Marathon verbracht, 200 Stück in nur fünf Tagen. Leider sind die Prüfungen nicht so gut ausgefallen, wie ich es mir erhofft hatte. Aber trotzdem hatte ich beim Korrigieren auch meine Freunde. In einer Aufgabe mussten die Schüler einen kleinen Text über sich schreiben und unter anderem auch den Namen ihres Englischlehrers angeben. Und da haben doch tatsächlich einige Schüler auch meinen Namen hingeschrieben, obwohl ich sie bis jetzt gerade mal eine Woche unterrichtet habe und sonst nur dem Lehrer assistiert habe. Das hat mich echt sehr gefreut, denn das zeigt mir, dass die Schüler mich akzeptiert haben und mich als Lehrerin ansehen!


Nach so einem Korrigier-Marathon musste ich feststellen, dass es auch in Togo Chantals und Kevins gibt. Die Chantal hier hat aber relativ gut abgeschnitten und auch meinen Namen richtig geschrieben!


Ich wünsche allen meinen Bloglesern ein fröhliches und besinnliches Weihnachtsfest, genießt die Zeit mit eurer Familie und lernt sie wert zuschätzen!
Rutscht gut rüber ins neue Jahr 2015 und lasst es ordentlich krachen!


Ich melde mich im Januar wieder und werde dann von meiner anstehenden Ghana-Reise berichten.
Bis dann, eure Verena

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